Final Fantasy 7 Rebirth

Final Fantasy 7 Rebirth: Darum finde ich die Abkehr vom Original genial

von Hans Diemer (Samstag, 06.08.2022 - 18:00 Uhr)

In FF7 Rebirth werden euch so einige Änderungen erwarten. © Square Enix
In FF7 Rebirth werden euch so einige Änderungen erwarten. © Square Enix

Die Story der Final Fantasy 7-Remake-Trilogie wird vermutlich stark vom Original abweichen – das jedoch mit einem cleveren Kniff. Warum dieser genial ist und jeder Fan davon profitiert, erfahrt ihr hier.

Hinweis: Es folgen Spoiler zu Final Fantasy 7 Remake sowie zum originalen FF7.

Vieles weist darauf hin, dass das Remake-Projekt zu Final Fantasy 7 eine andere Geschichte erzählt als das Original. Dazu gehört zum Beispiel der Fakt, dass lediglich zwei Spiele die restlichen 85 Prozent der ursprünglichen Story abdecken müssten. Oder die Tatsache, dass der zweite Teil „Rebirth“ anstelle von „Remake 2“ heißen wird.

Am offensichtlichsten weist jedoch das Ende von FF7 Remake auf eine Änderung des Plots hin.

Ihr erinnert euch: Immer, wenn die Story im Remake vom Ursprung abzuweichen drohte, erschienen die geisterhaften Memoiren, um das zu verhindern. Diese Hüter des Schicksals fanden durch Cloud & Co. schließlich ihr vorzeitiges Ende.

Ein Befreiungsschlag in mehrfacher Hinsicht, denn die Einführung und spätere Eliminierung der Memoiren erlaubt sowohl den fiktiven Helden als auch den Entwicklern und den Fans, die Begrenzungen des Originals zu überwinden.

Und das ist aus mehreren Gründen genial!

Neue Hoffnungen keimen dank der Story-Änderungen auf. © Square Enix
Neue Hoffnungen keimen dank der Story-Änderungen auf. © Square Enix

Wir fiebern mehr mit denn je

Der ursprüngliche Reiz des Remakes lag darin, die FF7-Welt aus neuer Perspektive mit aktueller Technik kennenzulernen. Die Neugier der Fans betraf die Präsentation, nicht die Geschichte an sich – denn diese ist seit 1997 bekannt.

Doch FF7 Remake änderte diese Prämisse. In Rebirth und Teil 3 ist nun alles möglich, schließlich haben die Helden ihr Schicksal überwunden. Das Ende des Remakes sagt es wortwörtlich: „Die unbekannte Reise geht weiter.“

Die größte Frage lautet selbstverständlich: Wird Aeris dieses Mal überleben? Was ist mit dem quicklebendigen Zack aus einer anderen Zeitlinie, den ihr am Schluss des Spiels sehen konntet? Wird er Aeris wiedertreffen und damit das bittere Ende von Crisis Core zu einem Happy End umwandeln?

Aeris gehört wohl zu den tragischsten Figuren der Videospielgeschichte. Kann ihr Schicksal möglicherweise geändert werden? © Square Enix
Aeris gehört wohl zu den tragischsten Figuren der Videospielgeschichte. Kann ihr Schicksal möglicherweise geändert werden? © Square Enix

Auch um Jessie könnt ihr hoffen, schließlich haben die anderen AVALANCHE-Mitglieder Biggs und Wedge im Remake überlebt. Wird die Widerstandsgruppe im weiteren Verlauf der Handlungen eine weitreichendere Rolle spielen?

In diese Hoffnung mischt sich ein Unbehagen: Wenn alles möglich ist, so ist auch das Überdauern anderer Charaktere nicht mehr sicher. Ihr wurdet bereits Zeuge vom schockierenden Beinahe-Tod Barrets, der nur durch die Hilfe der Memoiren überlebte. Erfordert das Überleben von Aeris und Zack möglicherweise ein anderes Opfer?

Diese Offenheit macht die restlichen Teile des Remake-Projekts zumindest für mich deutlich reizvoller als wenn sie die originale Geschichte treu nacherzählen würden. Deshalb funktioniert auch der neueste Teaser von Rebirth so gut, denn er spielt mit dem Unbekannten.

Final Fantasy 7 Rebirth First-Look-Trailer

Fortsetzung statt Remake?

Am bedeutendsten für die kommenden Änderungen ist wohl Sephiroths neuer Bewusstseinszustand. Er scheint um die Geschehnisse des originalen FF7 zu wissen, weshalb er sich gegen sein Schicksal wehrt und Cloud zum Kampf gegen die Memoiren ermutigt.

Heißt das, die Ereignisse von FF7 und der Compilation sind bereits passiert? Ist die Remake-Trilogie somit eine Fortsetzung von FF7 in einer anderen Zeitlinie statt einer Nacherzählung?

Einiges spricht dafür. Auch Aeris scheint die ursprüngliche Zukunft zu erahnen, während Cloud immer wieder unter Visionen von künftigen Geschehnissen leidet – oder womöglich von vergangenen Ereignissen aus einer anderen Zeitdimension!

Hat Sephiroth einen neuen Plan? © Square Enix
Hat Sephiroth einen neuen Plan? © Square Enix

Wie könnte das innerhalb der Geschichte Sinn ergeben? Aufgrund von Sephiroths Geist innerhalb des Lebensstroms! Bereits dank der Ereignisse rund um Advent Children wisst ihr, dass Sephiroths Gedanken durch den Lebensstrom fließen und diesen kontaminieren.

Seine letzten Worte in der englischen Fassung des Films waren „I will never be a memory“. Doch was würde passieren, wenn seine Erinnerungen und sein Bewusstsein in die Vergangenheit reisten, um die Zukunft zu ändern? Möglicherweise ist genau das in FF7 Remake passiert!

Ob Fortsetzung oder Alternativuniversum: Änderungen an der Story werden das Original selbst für Puristen nicht ruinieren. Denn FF7 ist selbst im Remake bereits geschehen, das Remake-Projekt „überschreibt“ den Plot nicht. Fans haben ihre Erinnerungen an das Ursprungs-Epos – und diese können durch die neue Trilogie nicht getrübt werden, denn sie erzählt eine andere Geschichte beziehungsweise eine Fortsetzung in einem alternativen Zeitstrang.

Diese Lösung finde ich genial!

Gleicher Beginn, anderes Ende? Durchaus wahrscheinlich! © Square Enix
Gleicher Beginn, anderes Ende? Durchaus wahrscheinlich! © Square Enix

Stimmigeres Universum

Ein weiterer Vorteil der Abweichungen liegt meiner Meinung nach darin, dass das Remake-Projekt Elemente der Compilation aufgreifen und befriedigender zusammenfügen oder gar weitererzählen kann.

Im Laufe der Jahre hat sich das FF7-Universum weiterentwickelt. Die Lore wurde sowohl erweitert – zum Beispiel um Charaktere wie Genesis oder Nero – als auch ausgeschmückt, zum Beispiel bei den Hintergründen um Wutai oder die Turks.

Die Compilation hinterließ euch dabei mit einigen Fragen. Die Remake-Trilogie kann diese beantworten, lose Enden zusammenfügen und so insgesamt eine dichtere, kohärentere Welt erschaffen als das Original.

Dass sich das Remake-Projekt der „neuen“ Elementen des Universums annimmt, zeigen ein optionaler Dungeon in FF7 Remake sowie der gesamte Plot im DLC InterMISSION rund um die Organisation Deepground. Im letzteren hat auch Yuffie ihren großen Auftritt, was zeigt, dass sie eine deutlich größere Rolle einnehmen wird als im Original.

Yuffie erhielt im DLC InterMISSION eine eigene Sidequest mit neuen und alten Charakteren. © Square Enix
Yuffie erhielt im DLC InterMISSION eine eigene Sidequest mit neuen und alten Charakteren. © Square Enix

Das gleiche dürfte für Vincent gelten. Wie Yuffie war auch er zunächst ein optionaler und daher eher unterentwickelter Charakter im Originalspiel. Erst in Advent Children und anderen Spielen erhielt er mehr Substanz und eine detaillierte Hintergrundgeschichte.

Auch der ursprüngliche Cast gewann durch FF7 Remake deutlich mehr Tiefe. FF7 ist in mancherlei Hinsicht nicht gut gealtert, was unter anderem an der verkorksten Lokalisation sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch liegt. Einige Dialoge ergaben schlicht keinen Sinn. FF7 Remake hingegen stattete die Helden mit deutlich mehr Nuancen aus, wovon vor allem Aeris, Tifa und die AVALANCHE-Mitglieder profitierten.

Aus all diesen Gründen begrüße ich Abweichungen in den Remake-Spielen – ja, ich wünsche sie mir sogar und denke, dass es unmöglich ist, die Originalstory in nur zwei weiteren Teilen zu Ende erzählen zu können. Durch die Änderungen freue ich mich auf Rebirth sogar noch mehr als auf den ersten Teil des Remakes.

Liebeserklärung: JRPGs, ihr seid wunderbar!

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