Final Fantasy 7 Remake

FF7-Remake hat nur 3 Teile – und das könnte große Folgen für die Story haben

von Hans Diemer (Dienstag, 02.08.2022 - 16:13 Uhr)

Wie wollen die Entwickler die komplette Geschichte in nur drei Teilen erzählen? (Bild: Square Enix)
Wie wollen die Entwickler die komplette Geschichte in nur drei Teilen erzählen? (Bild: Square Enix)

Das Final Fantasy 7 Remake wird in insgesamt drei Teile aufgesplittet – und genau das könnte tatsächlich ein Problem werden. Denn der erste Teil der Remake-Reihe hat nicht einmal ansatzweise genug von der Geschichte erzählt, damit diese Rechnung aufgeht. Haben sich die Entwickler verschätzt?

HINWEIS: Es folgen Spoiler sowohl für das originale Final Fantasy 7 als auch für Final Fantasy 7 Remake.

Nach den jüngsten Enthüllungen zum Remake-Projekt von Final Fantasy 7 wissen wir, dass die Geschichte in drei Spielen erzählt wird und der nächste Part „Final Fantasy 7 Rebirth“ heißt.

Einerseits dürfte es die meisten Fans freuen, dass die gesamte Story in nicht mehr als drei Teilen und somit kompakt in etwa einem Jahrzehnt beendet sein sollte (ein Klacks bei steigender Lebenserwartung).

Andererseits hat FF7 Remake nur etwa 15 Prozent des Originals erzählt. Das bedeutet für die kommenden zwei Spiele entweder, dass sie sehr viel aufzuholen haben und daher bei weitem nicht so stark ins Detail gehen können wir der erste Teil. Oder es heißt, dass die Story eine ganz andere werden wird und viele Ereignisse des Originals nicht stattfinden.

Andeutungen von Tetsuya Nomura und das spektakuläre Ende von FF7 Remake deuten auf die zweite Option hin. Immerhin haben Cloud und seine Mitstreiter die Memoiren – die Hüter des Schicksals – besiegt und damit die Möglichkeit eröffnet, dass die Handlung einen ganz anderen Verlauf nimmt als im Original.

Final Fantasy 7 Rebirth First-Look-Trailer

Was möglicherweise ausgelassen wird

Gehen wir erst einmal davon aus, dass das Remake-Projekt versucht, die ursprüngliche Geschichte mehr oder weniger originalgetreu nachzuerzählen. Da das mit der gleichen Liebe zum Detail wie in FF7 Remake in nur drei Teilen unmöglich ist, müssen Spielabschnitte des Originals gestrichen oder zusammengefasst werden. Welche könnten das sein?

Zunächst kommt uns da die Weltkarte in den Sinn. In FF7 verbringt ihr dort recht viel Zeit, um von A nach B zu kommen und manchmal nach Hinweisen zu suchen, um die Story voranzubringen. Möglicherweise fällt dieser Part in den kommenden zwei Teilen komplett weg und ihr bewegt euch via Schnellreise zwischen den verschiedenen Orten.

Damit verbunden könnten auch Dungeons der Schere zum Opfer fallen. So passiert beispielsweise nicht viel rund um den Gongaga-Reaktor (auch wenn der Weg über die teils zerstörten Brücken sehr atmosphärisch ist), in der Höhle im Cosmo Canyon oder bei der Überquerung des Mount Gaea. Auch die Ausgrabungen in Bone Village oder die Suche nach dem Schlüssel zur Vergessenen Stadt im U-Boot wirken rückblickend eher wie Füllaufgaben.

Die Weltkarte könnte wegfallen, um die Geschichte dichter zu erzählen.
Die Weltkarte könnte wegfallen, um die Geschichte dichter zu erzählen.

Kompaktere Erzählung erwünscht

FF7 beinhaltete zudem einige Handlungsstränge, die kondensierter erzählt werden könnten.

Da wäre beispielsweise der Gold Saucer, den wir in der alten Geschichte gleich zwei Mal besuchen. Beim ersten Abstecher wird unsere Truppe für den Mord an mehreren Menschen verantwortlich gemacht und ins trübe Gefängnistal darunter verbannt. Der einzige Weg hinaus: ein Chocobo-Rennen muss gewonnen werden.

Das zweite Mal führt uns der Hinweis eines Waffenschmieds in den Gold Saucer, um dort vom Direktor Dio den Schlüsselstein zur Schwarzen Materia zu erhalten. Nachdem dieser in der Kampfarena errungen werden muss, findet hier dann auch das berühmte Rendezvous mit einem Gruppenmitglied statt. Das geht deutlich kompakter und könnte in einem Besuch zusammengefasst werden, zumal das Szenario einer Kampfarena bereits in FF7 Remake abgearbeitet wurde.

Im Gold Saucer geht es im Original hin und her. Das geht kürzer!
Im Gold Saucer geht es im Original hin und her. Das geht kürzer!

Auch die spätere Mission, die vier Großen Materia wiederzuerlangen, darf unserer Meinung nach gerne gekürzt werden (vor allem Fort Condor). Die Suche enthält zwar retardierende Momente für Cid und Barret, trägt aber abseits davon kaum etwas zur Handlung bei und wirkt eher wie eine Beschäftigungsaufgabe, bis Cloud aus seinem Koma erwacht.

Zusätzliche Elemente aus der Compilation

Die Geschichte von FF7 kann nach all den Spin-offs zudem nicht mehr für sich alleine stehen. Die Compilation hat einfach zu viele Elemente und Handlungsstränge eingeführt, die es in der Remake-Trilogie zu beachten gilt.

Da wären zunächst Yuffie und Vincent. In FF7 waren sie optionale Charaktere, die nicht wirklich etwas zur Geschichte beigetragen haben. Beide Figuren wurden jedoch später zu wichtigen Personen im FF7-Kosmos – Vincent erhielt mit Dirge of Ceberus sein eigenes Spiel, Yuffie mit Episode INTERmission ihren eigenen DLC im Remake.

Beide werden also mit Sicherheit verpflichtend in die Story der Remake-Trilogie integriert. Die Wutai-Nebenquest dürfte obligatorisch und deutlich erweitert werden, während Vincents dunkle Vergangenheit, die auch mit Sephiroths Ursprung zusammenhängt, bestimmt deutlich mehr Raum einnimmt.

Yuffie und ihr Wutai-Plot werden deutlich mehr Zeit einnehmen. Was kommt wohl hingegen kürzer? © Square Enix
Yuffie und ihr Wutai-Plot werden deutlich mehr Zeit einnehmen. Was kommt wohl hingegen kürzer? © Square Enix

Hinzu kommt der gesamte Plot rund um die Organisation Deep Ground und die Antagonisten Weiss, Nero und Genesis, die entweder in Dirge of Ceberus oder in Crisis Core vorgestellt wurden. Ein optionaler Dungeon im Remake sowie Episode INTERmission beweisen, dass auch diese Elemente ihren Weg in die Geschichte finden und hier weitererzählt werden.

Da die Handlung jedoch kondensiert statt erweitert werden muss, können wir davon ausgehen, dass die neuen Elemente der Compilation geschickt mit der originalen Geschichte verbunden werden und eine größere Rolle einnehmen dürften.

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Änderung der Story unausweichlich

Dass die späteren Ereignisse des Originals im Remake-Projekt eins zu eins nacherzählt werden, dürfte nach dem Ende von FF7 Remake sowieso bezweifelt werden.

Zu den größten Abweichungen gehört wohl Sephiroths Bewusstsein um sein Ableben im Original. Mit aller Macht versucht er, das Schicksal der Welt zu ändern. Was ist sein neuer Plan? Werden die Memoiren noch einmal zurückkehren? Wird sich das Schicksal der Hauptcharaktere positiv oder negativ verändern?

Dann haben wir noch Zack. Überraschenderweise wurdet ihr im Remake Zeuge davon, wie der Held in einer alternativen Zeitlinie überlebt und es bis nach Midgar schafft! Was hat es mit diesem Paralleluniversum auf sich und wie wird ein lebendiger Zack den weiteren Handlungsverlauf beeinflussen?

Zack is back! Das wird sich weitreichend auf den Plot auswirken! © Square Enix
Zack is back! Das wird sich weitreichend auf den Plot auswirken! © Square Enix

Wird AVALANCHE eine größere Rolle spielen, wo doch mindestens Biggs und Wedge dieses Mal überlebt haben?

All diese Punkte müssen – gemeinsam mit den Zusätzen aus der Compilation – geklärt werden und versprechen eine deutliche Abwandlung oder gar ein vorzeitigeres Ende der originalen Geschichte.

Der Fakt, dass das Remake-Projekt nur drei Spiele umfasst, unterstreicht, dass die künftigen Änderungen in der Story enorm sein müssen. Womöglich hält sich Rebirth noch mehr oder minder an die ursprüngliche Handlung, während das dritte Spiel dann eine ganz eigene Wendung nimmt und kaum noch etwas mit dem Original zu tun hat.

Final Fantasy 7 Remake | Alle "Fort Kondor"-Gegner und wie ihr sie besiegt

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