von Hans Diemer (Samstag, 01.10.2022 - 15:30 Uhr)
Noch in diesem Jahr soll eine Closed-Beta von Final Fantasy 7: Ever Crisis erscheinen. Warum ich mich auf den Mobile-Titel mehr freue als auf FF7: Rebirth und den dritten Teil der Remake-Trilogie, verrate ich hier.
Ihr solltet nicht mehr lange warten müssen, bis Final Fantasy 7: Ever Crisis für Android- und iOS-Geräte erscheint. Wann genau es so weit ist und ob erst einmal nur Tester einer Closed-Beta in den Genuss kommen, ist noch nicht bekannt.
Klar ist hingegen, dass ihr euch auf eine geballte Ladung FF7 freuen dürft – und zwar auf die gesamte Compilation inklusive brandneuer Details. Ich erkläre euch nachfolgend, warum ich persönlich Ever Crisis sogar spannender finde als die verbleibenden zwei Teile der Remake-Trilogie.
FF7: Ever Crisis ist ein kommendes Mobile-Game, das monatlich in Episoden erscheinen soll. Es macht nahezu alle Geschehnisse der sogenannten FF7-Compilation spielbar und vereint sie in einem Spiel sowie in einem kohärenten Grafikstil, der sich am Original orientiert.
Zu den abgedeckten Spielen zählen neben FF7 von 1997 unter anderem das nie im Westen veröffentlichte Before Crisis, wie auch die heute nur schwerlich zu spielende PS2-Fortsetzung Dirge of Cerberus.
Die Hauptstory in Ever Crisis ist Free to Play. Optionale Kleidung und spezielle Waffen, die besondere Möglichkeiten im Kampf eröffnen, können freiwillig über ein kostenpflichtiges Gacha-System, sprich über Lootboxen erworben werden.
Der wohl stärkste Grund, warum ich mich auf Ever Crisis mehr freue als auf Rebirth, ist die Fülle der gesamten Geschichte. Im Lauf der Jahre wurde das Universum rund um Cloud und Sephiroth innerhalb der FF7-Compilation stark erweitert. Allerdings musstet ihr medial recht vielfältig unterwegs sein, um am Ball bleiben zu können – was mir nicht komplett gelang.
So erschien mit Advent Children die erste Fortsetzung als Film (in mehrfacher Ausführung), während die Handlung daraufhin auf der PS2 mit Dirge of Cerberus als einem Third-Person-Shooter weitergestrickt wurde.
Die Mobile-Games Before Crisis und The First Soldier (Letzteres ein junges Battle Royale) hingegen erzählten von Ereignissen lange vor dem Start der originalen Geschichte, während Crisis Core auf der PSP ein direktes Prequel zu FF7 darstellte (welches bald ebenfalls ein separates Remake erhält).
All diese Geschichten werden nun kompakt zusammengefügt – mit einem kohärenten Stil, Genre und Kampfsystem. So kann ich fehlende Teile nachholen und die Wissenslücken schließen, die mir bisher verschlossen blieben. Zudem wird die Welt von FF7 für mich dadurch noch einmal glaubhafter und spannender.
Immerhin erfahre ich nun mehr über die Vorgeschichte, die den Weg für die großen Ereignisse von FF7 ebnete. Außerdem dürften später eingeführte Elemente nun schlüssiger in die Gesamthandlung integriert werden. Und ich hoffe inständig, dass FF7 nun eine gescheite Übersetzung spendiert bekommt!
Doch nicht nur, dass wir nun nahezu alle Geschichten auf einer Plattform erleben können (vermutlich mit Ausnahme der FF7-Romane). Tetsuya Nomura von Square-Enix kündigte an, neue und exklusive Details in die Story-Missionen zu packen.
So sollen wir beispielsweise mehr über die Jugend von Sephiroth erfahren, die ausschließlich in The First Soldier angeschnitten wurde. Sehr spannend!
Was mich dabei auch reizt, ist, dass diese neuen Details die „alte“ Geschichte betreffen. FF7 Remake hat sich Änderungen am Plot erlaubt und wird mit seinen zwei Fortsetzungen vermutlich zunehmend davon abweichen (wir verraten an dieser Stelle nicht den genialen Kniff, wie diese Änderungen erklärt werden).
Ich finde diese Abwandlungen zwar aufregend, umso mehr freue ich mich jedoch auf neue Informationen zur ursprünglichen Geschichte und zu den Charaktere, mit denen ich aufgewachsen bin.
Für mich ist der Stil von Ever Crisis so charmant, da er sich nahe am PS1-Design orientiert, ohne altbacken zu wirken. Die moderne Grafik von FF7 Remake habe ich zwar bewundert, jedoch kommt Ever Crisis mit einer gehörigen Portion Nostalgie daher.
Zusätzlich empfinde ich, dass dieser Stil (der sich organisch aus der 8- und 16-Bit-Ära entwickelt hatte), mehr Fantasie erfordert. Ihr seht nur rudimentäre Bewegungsmuster, aber Mimik, Gestik, Stimme und Sprechweise der Charaktere müsst ihr euch größtenteils selbst vorstellen. Somit wird eine Geschichte eher zu eurer Geschichte, weil sie sich auch in eurem Kopf abspielt.
Ich mochte das Remake sehr, allerdings bin ich animehafter Übertreibung ein wenig entwachsen. Daher empfand ich die teils überzeichneten Macken der Charaktere manches Mal zu viel. In meiner Vorstellung waren die Helden etwas bodenständiger, erwachsener und damit realistischer.
Nennt mich altmodisch, aber in Ever Crisis werde ich den Einsatz meiner eigenen Vorstellungskraft wieder mehr zu schätzen wissen.
Auch auf das Kampfsystem bin ich gespannt. Kämpfe werden in Ever Crisis etwas losgelöst von der Story stattfinden. Einerseits wäre da ein Bruch im Grafikstil, denn die Kämpfe orientieren sich optisch am Design des Remakes (was für ein Mobile-Spiel echt gut aussieht).
Andererseits gibt es eine narrative Abweichung. So sahen wir bereits im letzten Trailer, dass Aeris im ersten Bosskampf in Mako-Reaktor 1 Teil der kämpfenden Truppe ist, obwohl sie in der Handlung eigentlich erst später zum Teammitglied wird.
Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht genau. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf das runden- und befehlsbasierte Kampfsystem, das sich mit dem Final Fantasy-typischen ATB-Balken und einem Materia-System am Original orientieren soll.
Die Kämpfe im Remake haben mir wirklich Spaß gemacht, allerdings wünsche ich mir in der Final-Fantasy-Reihe einen etwas taktischeren Ansatz zurück, der nicht zu sehr auf Action setzt. Genau deshalb reizen mich die kommenden Gefechte in Ever Crisis.
Was haltet ihr vom kommenden Mobile-Game? Freut ihr euch schon darauf oder fokussiert ihr euch lieber auf Rebirth, den zweiten Teil der Remake-Trilogie? Diskutiert gerne auf Facebook darüber!
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