von Daniel Hartmann (Montag, 10.10.2022 - 14:20 Uhr)
Beim Für und Wider zu World of Warcraft Classic geht es auch häufig um die Diskussion, dass es sich immer um alte Inhalte handelt. Besonders deutlich wird dieses „Problem“, wenn neue Raids geöffnet werden. Was früher Tage und Wochen dauerte, ist heute binnen Stunden vorbei. Auch die ersten Raids von Wrath of the Lichking Classic wurden von den Top-Gilden in Rekordzeit zerlegt.
„World First gibt es nicht mehr.“ Fast seit dem Release von WoW Ende 2004 geht es bei den Top-Gilden darum, die Ersten zu sein. Wann immer ein neuer Raid seine Pforten öffnete, begann das Rennen darum, als Erste den Raid abzuschließen. Das dauerte manchmal Tage, manchmal Wochen und manchmal sogar Monate. Um ein bisschen Perspektive zu schaffen: Am längsten saßen WoW-Spieler bisher am Geschmolzenen Kern. Feuerlord Ragnaros überlebte ganze 154 Tage. Zum Vergleich: Auf den Classic-Servern waren es sechs Tage. (Quelle: Method).
Wrath of the Lichking gilt in der Community als eine der besten WoW-Erweiterungen:
Es war also zu erwarten, dass auch nach dem Öffnen der ersten Raids von WotLK auf den Classic-Servern, es nicht allzu lange dauern würde. Was die europäische Gilde BEEF BAR ablieferte, war allerdings dennoch beeindruckend. Die ersten Raids sind auch für WotLK Classic Naxxramas, das Obsidiansanktum und das Auge der Ewigkeit. Da alle Bossmechaniken nun mal seit 14 Jahren bekannt sind und auf Privatservern reichlich geübt werden konnte, schafften die Hordler vom Server Gehennas alle drei Raids in einer Stunde, vier Minuten und 19 Sekunden nach der offiziellen Öffnung. Damit waren sie sogar nur eine gute Minute schneller als die Zweitplatzierten. (Quelle: wowhead).
Die Original-Raids aus dem Jahr 2008 hielten übrigens zwischen drei und acht Tage stand. (Quelle: Method). Das Raid-Gear aus dem Sonnenbrunnenplateau war damals einer der Gründe, warum es die Top-Gilden vergleichweise leicht mit den ersten WotLK-Raids hatten.
Die nächsten großen Raid-Meilensteine sind Ulduar und die Eiskronenzitadelle. Zumindest haben die Spieler beim ersten Release etwas länger gebraucht. Der alte Gott Yogg'saron hielt ganze 85 Tage durch und der Lichkönig selbst musste sich nach 46 Tagen geschlagen geben.
Die Classic-Varianten werden erwartungsgemäß wesentlich schneller gehen. Das „World-First“-Rennen hat nun noch mehr Speedrun-Charakter als zuvor. Es geht nach wie vor darum, die beste Strategie zu finden und es geht mehr denn je um die Feinheiten. Für die Community sind diese Rennen aber vermutlich weniger spektakulär als damals. Aber damit dürften die meisten Classic-Spieler klar kommen, denn sie wissen, es wird nie genau so wie „früher“ sein. Das heißt ja nicht, dass es keinen Spaß machen kann.
Du willst keine News, Guides und Tests zu neuen Spielen mehr verpassen? Du willst immer wissen, was in der Gaming-Community passiert? Dann folge uns auf Facebook, Youtube, Instagram, Flipboard oder Google News.