von Gregor Elsholz (Mittwoch, 02.11.2022 - 16:11 Uhr)
Sony hat das Release-Datum für PSVR 2 bekannt gegeben. Während sich manche Fans jetzt vermutlich schon auf Februar 2023 freuen, wird der offizielle Preis die meisten Gamer abschrecken – und damit das Projekt an sich infrage stellen, noch bevor es überhaupt gestartet ist.
Ein Kommentar von Gregor Elsholz
Die Vorfreude war da, die Befürchtung allerdings auch – und am Ende hat sich die dunkle Vorahnung, die spätestens seit Sonys PS5-Preiserhöhung ominös angewachsen ist, bestätigt. Die PSVR 2 wird laut der offiziellen Ankündigung zum Release am 22. Februar 2023 satte 600 Euro kosten – ein Preis, der mit vielen Marketing-Begriffen verteidigt, aber nicht sinnvoll gerechtfertigt werden kann.
(Quelle: PlayStation)
Mit 600 Euro bietet Sony das hauseigene VR-System für die PS5 zu einem heftigen Preis an. Klar, dafür gibt es ein schickes Headset mit hochwertiger Hardware, aber die Tatsache, dass es mehr kostet als die PS5 selbst, ist extrem schwer vermittelbar und sieht aus jeder Perspektive unglücklich aus.
In der Gesamtrechnung kommen neue PS5-Gamer somit auf schlanke 1.150 Euro, wenn sie eine Konsole mit Disc-Laufwerk und eine VR-Brille dazu kaufen möchten, ohne dabei auch nur eins der ebenfalls nicht günstigen Spiele einzurechnen. Klar, eine PS5 ist ein Luxus-Gut. Klar, VR-Brillen ebenfalls. Allerdings verschwimmen eben die Grenzen zwischen Luxus-Gut und reiner Profitgier – und in der aktuellen Inflation ist dies immer mehr der Fall.
Der PSVR-2-Preis ist auch für VR selbst eine verpasste Chance – eine Technologie, die seit Jahren den Sprung in den Mainstream verpasst, in erster Linie schlicht wegen zu hohen Preisen. Dies wird sich mit dem PSVR-2-Headset nun nahtlos fortsetzen, auch wenn es günstiger als das HTC Vive und Valve Index ist.
Für 600 Euro gibt es im Wesentlichen einen Zubehörartikel für die PS5, der keine Abwärtskompatibilität mit PSVR-Spielen bietet und wirklich nur für die größten PlayStation- und VR-Jünger eine Option darstellt. Es ist kein Angebot, bei dem die Mehrheit der Community veführt wäre, zum ersten Mal die Welt von VR zu erkunden. Wesentlich neue Spielerkreise können somit nicht erschlossen werden.
Auch wenn niemand erwartet hat, dass Sony PSVR 2 verschenken würde, hatte ich auf eine Preispolitik gehofft, die die derzeitige Lebensrealität in Betracht zieht. Doch Sony bleibt sich mit dem 600-Euro-Preisschild treu und verfährt frei nach dem alten PS3-Motto „Wenn sie es haben wollen, müssen sie halt mehr arbeiten.”
Dass PSVR 2 teurer als die PS5 ist, bleibt somit zunächst eine surreale, aber bittere Wahrheit, mit der wir uns anfreunden müssen – allerdings voraussichtlich nicht für lange. Schließlich kann Sony bei der nächsten Gelegenheit einfach den Preis der PS5 anziehen und schon wirkt PSVR 2 wie ein echtes Schnäppchen.
In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch 5 Dinge, die Xbox besser macht als die PS5:
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