von Robert Kohlick (Donnerstag, 05.01.2023 - 08:30 Uhr)
2022 war für mich kein besonders großartiges Spielejahr. Das ist aber nicht schlimm. Denn dank der Gaming-Flaute hatte ich endlich mal Zeit, ältere Spiele auszuprobieren – darunter auch Anno 1800. Und jetzt wünsche ich mir, dass ich diesen Strategie-Hit schon viel früher gezockt hätte – denn das Spiel ist der reine Wahnsinn!
2022 war für mich als Gamer ein eher durchwachsenes Jahr – denn ich konnte kein einziges aktuelles Spiel finden, das mich komplett in seinen Bann zog. Die Open World von Elden Ring war mir persönlich zu offen und weitläufig, Modern Warfare 2 und Warzone 2 sind nett, reißen mich aber nicht vom Hocker und bevor ich God of War Ragnarök zocke, muss ich endlich mal den Vorgänger spielen.
Aber ich will mich gar nicht beschweren. Denn aufgrund des für mich eher mäßigen Gaming-Jahres konnte ich mich problemlos meinem Pile of Shame widmen und dort eine Strategieperle für mich entdecken, die schon mehr als 3,5 Jahre auf dem Buckel hat: Anno 1800.
Zusammen mit drei Freunden verbringe ich seit Anfang des Jahres jeden Dienstagabend einige Stunden im Multiplayer von Ubisofts Dauerbrenner – und auch nach all der Zeit fiebere ich unserer kleinen Spiele-Session jede Woche erneut entgegen. Denn Anno bietet für mich die perfekte Mischung aus Spannung und Entspannung. Wenn ich mir keine Mühe gebe – vor allem in den ersten Stunden – haben meine Freunde schon die besten Inseln besiedelt, sodass ich mich mit den eher suboptimalen Resten begnügen muss.
Gleichzeitig sitze ich jedoch nicht mit angespannten Muskeln und weit aufgerissenen Augen vor dem Bildschirm und lasse die Maus mit Lichtgeschwindigkeit über die Spielwelt fliegen. Das wäre mir einerseits viel zu stressig, andererseits würde mir das auch nicht viel bringen. Denn das Spieltempo von Anno 1800 ist eher langsam. Und genau das kann ich nach einem harten und stressigen Arbeitstag echt gut gebrauchen: ein bisschen Entschleunigung.
Das Gleiche gilt für die paar Stunden Quality Time mit meinen Freunden. Natürlich unterhalten wir uns immer mal wieder darüber, wer jetzt wem welche Ressourcen zur Verfügung stellen kann, um den Bau der Weltausstellung voranzutreiben oder wir sprechen uns wegen der Besiedlung der Inseln ab. Doch inzwischen sind wir so im Spiel bewandert, dass wir die Zeit eher nutzen, um ein bisschen über unseren Alltag oder alle möglichen anderen Themen zu quatschen.
Auch mein Kollege Thomas Stuchlik war von Anno 1800 komplett begeistert (spieletipps-Wertung: 92 Prozent):
Zudem bietet Anno 1800 uns auch nach all den Monaten immer noch neue Inhalte. Das dürfte vor allem daran liegen, dass wir erst so spät eingestiegen sind und uns die gigantische DLC-Flut etwas übermannt hat. Neue Siedlungen in der Arktis, der Savanne und am Kap Trelawney, neue Gameplay-Mechaniken und Dutzende neue Gebäude, die frische Ressourcen benötigen und uns neue Waren liefern. Kurzum: Ich habe das Gefühl, dass wir auch nach all der Zeit erst an der Oberfläche dessen gekratzt haben, was Ubisoft in Anno 1800 für uns bereithält.
Und mit dem DLC „Aufstieg der Neuen Welt“ haben die Entwickler vor Kurzem ja nochmal für Nachschub gesorgt:
Und genau diese Kombination aus bekannter Spielmechanik, die sich wie nach Hause kommen anfühlt, und dem nicht enden wollenden Strom an Neuem hält mich auf Trab. Was passiert, wenn ich diese Spezialaufgabe erledige? Welche Neuerungen hält das Spiel in diesem neuen Gebiet für mich bereit? Und wie zur Hölle soll ich bei all diesen Gebieten, Inseln und Warenwirtschaftskreisläufen nur den Überblick behalten?
Immerhin geht es nicht nur mir so. Und mal ehrlich, das Ganze hat auch was Gutes: Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass mir Anno 1800 nicht nur dieses, sondern auch nächstes Jahr verdammt viel Neues bieten und ebenso viel Spaß machen und mich auf Trab halten wird.
Und jetzt entschuldigt mich bitte. Der Kaffeevorrat meiner Hauptsiedlung in der Alten Welt wird mal wieder knapp.
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