von Robert Kohlick (Mittwoch, 08.02.2023 - 19:30 Uhr)
Vor rund 15 Jahren startete eine von Ubisofts heute wahrscheinlich erfolgreichsten Spielereihen: Assassin’s Creed. Die meisten Fans können dem Auftakt der Saga heute nicht mehr besonders viel abgewinnen. Im direkten Vergleich mit den Nachfolgern bietet er schlichtweg zu wenig. Ich finde jedoch, dass genau das seine größe Stärke ist.
Ein Kommentar von Robert Kohlick
2007 war ein fantastisches Jahr für Spieler. Bioshock, Mass Effect, Portal und viele weitere verdammt gute Games kamen auf dem Markt – und ich bekam meinen ersten halbwegs potenten Gaming-Rechner zu Weihnachten. Neben den bereits genannten Spielen erschien auch noch ein weiteres, welches ich bis heute jedes Jahr erneut aus dem Schrank krame und nochmal durchzocke.
Schule vorbei, Hausaufgaben erledigt – also ran an den Rechner! Nachdem ich die Daedra in The Elder Scrolls 4: Oblivion erfolgreich zurückgeschlagen hatte, wurde es Zeit, in ein neues Universum einzutauchen. Meine Wahl fiel auf Assassin’s Creed, hauptsächlich deswegen, weil Altaïr auf dem Cover verdammt cool aussah.
Allein das Intro des Spiels sorgte bei mir damals für Gänsehaut:
Schon die erste Sequenz nach dem Tutorial sorgte dafür, dass meine Augen offen stehen blieben. Weht die Kutte meines Charakters gerade wirklich im Wind? Wahnsinn! Und wie geschmeidig er die Wände hochklettert – einfach irre! Assassin’s Creed sah damals absolut fantastisch aus und kann sich auch heute noch sehen lassen. Inzwischen merkt man natürlich, dass einige Texturen doch recht altbacken aussehen und es gefühlt nur fünf unterschiedliche Charaktermodelle für die NPCs gibt, aber Grafik ist ja auch nicht alles.
Vor allem die Spielmechaniken konnten mich damals überzeugen und schaffen das auch noch heute. Doch warum spiele ich dann nicht den zweiten Teil, der deutliche mehr Umfang bietet und auch noch zusätzliche Spielfunktionen mit sich bringt? Genau deswegen!
Ich liebe es, dass der erste Teil ein sehr beschränktes Repertoire an Mechaniken mit sich bringt. Diese Einschränkungen sorgten dafür, dass ich anfing mit den wenigen Möglichkeiten zu experimentieren, die mir zur Verfügung standen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass ihr Kämpfe extrem abkürzen könnt, indem ihr eure Gegner zu Boden werft, dann auf die versteckte Klinge wechselt und sie anschließend damit niederstreckt? Vor allem bei größeren und zäheren Gegnern spart ihr auf diese Weise ordentlich Zeit.
Ich habe das Gefühl, dass ich das Spiel kenne, wie meine Westentasche und jedes Jahr, wenn ich es wieder einlege, fühlt es sich ein bisschen so an, als ob ich nach Hause kommen würde.
Ein weiterer Grund für meine stetige Rückkehr zu Assassin’s Creed, ist die Geschichte des Spiels und die Entwicklung des Hauptcharakters Altaïr. Während sich der Assassine am Anfang aufführt wie das, Pardon , letzte Arschloch, wird er im Verlauf der Story immer einsichtiger, verständnisvoller und fängt an Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Aus einem bloßen Werkzeug der Bruderschaft wird langsam aber sicher ein interessanter Mensch, der sein Handeln reflektiert und kritisch hinterfragt. Altaïr auf diesem Weg zu begleiten und zu sehen, wie ihm langsam klar wird, was die wahre Bedeutung hinter dem dem Leitspruch der Bruderschaft "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" ist, bringt euch selber zum Nachdenken. Und dieses Gefühl lösen nicht viele Videospiele in mir aus.
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