von Tim Bissinger (Donnerstag, 26.03.2015 - 18:15 Uhr)
Das Sterben beginnt wieder. Ihr habt in Boletaria den Tod gefunden, seid in Lordran gefallen und wurdet in Drangleic erschlagen, nichts, was sich in den dunklen Gassen des gotischen Yharnam so schnell ändern wird. FromSoftwares Titel haben sich noch nie durch ihre große Barmherzigkeit ausgezeichnet und auch ihr neuester Streich macht hier keine Ausnahme. Um das erbarmungslose Biest mit dem Namen Bloodborne gezähmt zu bekommen, liefert euch unsere Komplettlösung unzählige Tipps, Ratschläge, FAQs und Itemfundorte zusammen mit einer ausführlichen Schilderung der Reise durch Yharnam. Viel Erfolg bei der Jagd.
Bloodborne macht einiges anders als seine geistigen Vorgänger und doch solltet ihr euch hier direkt wieder heimisch fühlen. Kulisse und Spielfluss mögen deutliche Änderungen erfahren haben, doch im Grunde bleibt Hidetaka Miyazakis neue Schöpfung das gleiche gnadenlose, gemeine, zeitraubende, hinterhältige, durchtriebene Stück Software, dass euch schon in der Gestalt von Demon's und Dark Souls erwartet hat. Kurz: Ein verdammt gutes Spiel eben.
Der Tod mag euch auf Schritt und Tritt begleiten, doch er ist auch ein guter Lehrmeister. Auf Anhieb werdet ihr wohl kaum das Monstrum namens Bloodborne bezwingen können, dafür braucht es Zeit, Geduld und eine ganze Menge Erfahrung. Über die Welt und ihre Abläufe, über ihre Bewohner und Geheimnisse. Und genau hier kommt unsere Komplettlösung ins Spiel.
Um euch den zugegebenermaßen mühseligen Einstieg in die Welt von Bloodborne etwas erträglicher zu gestalten, findet ihr auf der ersten Seite unserer Lösung zahlreiche Tipps und Tricks grundlegender Natur, die das Überleben in den schummrigen Straßen von Yharnam deutlich vereinfachen können. Alle weiteren wissenswerten Informationen zu beispielsweise Kampfsystem, NPCs und Fundorten diverser Gegenstände und Geheimnisse gibt es auf den folgenden Seiten.
Als zweite universelle Wahrheit sei euch auf den Weg mitgegeben, immer auf der Hut zu sein und nie eure Deckung fahren zu lassen. Das mag viel mit dem ersten Punkt der Liste zu tun haben, sollte aber trotzdem oder gerade deshalb noch einmal explizit ausgesprochen werden. Yharnam lässt euch nie zur Ruhe kommen und immer wieder werdet ihr mit neuen Gefahren konfrontiert sehen, die sich mal mit viel Getöse, mal nur als leise Ahnung ankündigen. Bleibt immer misstrauisch und haltet die Schusswaffe im Anschlag und ihr werdet deutlich seltener in Bedrängnis kommen.
Apropos Schusswaffe. Die ist jetzt eure standardmäßige Sekundärbewaffnung im Kampf gegen die dunklen Horden – auf Kosten des Schildes. Ganz richtig gehört, Schilde sind zwar nicht gänzlich aus der Welt von Bloodborne verschwunden, aber längst nicht mehr so effektiv und schlicht überlebenswichtig wie noch im Rest der Souls-Titel. In Yharnam läuft alles nach dem Motto 'Angriff ist die beste Verteidigung' und nur durch riskante und aggressive Manöver könnt ihr das Gros der euch erwartenden Kämpfe meistern. Zunächst braucht es einiges an Überwindung, aber ihr solltet euch früh genug mit dem veränderten Kampfstil arrangieren.
In den Kämpfen seid ihr nämlich fortan sehr viel agiler unterwegs und legt größeren Wert auf Konter und Paraden. Die ikonische Ausweichrolle wird um einen flotten Ausfallschritt erweitert, der es euch ermöglicht, schnell zwischen Feinden umherzutänzeln und ohne größere Mühe in ihren Rücken zu gelangen, wo sich am besten Schaden austeilen lässt. Dazu kommt der Gebrauch eurer Bleispritze, die weniger dafür gebraucht wird, um Schaden auszuteilen, sondern stattdessen Gegner in ihren Aktionen stört und schnelle Gegenangriffe ermöglicht. Mit dem geduldigen Ausharren und Beobachten der Gegner wie in Dark Souls hat das nur noch wenig zu tun.
Die zahlreichen Gefechte werden euch vor allem um diese eine Erkenntnis reicher machen: Kein Gegner in Yharnam stellt nur simples Kanonenfutter dar, potenziell kann jeder auf den ersten Blick noch so lächerliche Standardrecke eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Bloodborne bestraft unvorsichtiges Vorgehen gnadenlos und ist sich nicht zu schade, euch eine schmerzhafte Klinge in den Rücken zu rammen, um euch das immer und immer wieder deutlich zu machen. Geht jeden Gegner mit dem nötigen Respekt an und hütet euch vor allzu waghalsigem oder ungeduldigen Vorgehen. Grade nach einem sinnlosen Tod mag es verlockend erscheinen, schnell Boden wettzumachen und zum Ort des Ablebens durchzurennen, doch so einfach wird es euch das Spiel nicht machen. Ruhig, bedächtig und immer auf der Hut – das ist der Weg zum Ziel.
In einer von Krankheiten und Seuchen geplagten Stadt regieren Furcht und Misstrauen und doch solltet ihr alles daran setzen, den Kontakt zu den überlebenden Seelen von Yharnam zu suchen. Es mag ein einsamer Jäger sein, manchmal sogar nur das schwache Glimmen einer Lampe aus einem der unzähligen Häuser und Hütten der Stadt, aber dahinter steckt stets eine interessante Geschichte, ein hilfreicher Tipp und in manchen, glücklichen Fällen ein wertvolles Geschenk oder späterer Beistand in einem harten Kampf. Haltet Augen und Ohren offen und versucht trotz einer gesunden Portion Misstrauen den Kontakt zu anderen Bewohnern der Stadt zu suchen.
Bloodborne ist unverzeihlich. Missgeschicke passieren, doch anstatt eines einfachen Neustarts müsst ihr hier wohl oder übel lernen, mit ihnen zu leben. Im Hintergrund eurer Spielsession werkelt ein Auto-Save-System und merkt sich jeden eurer Schritte, jedes eurer Manöver. Auf den ersten Blick mag das erst einmal mehr hilfreich als hindernd wirken, doch spätestens nach dem ersten unglücklich erschlagenen NPC – aus welchem Grund auch immer, Missgeschick oder entgegen besseren Wissens – sollte sich eure Meinung gründlich geändert haben. Hütet euch davor, essentielle Charaktere des Spiels zu verletzen und wendet euch im Zweifel bei Gesprächen lieber vom Sprecher ab, um kein unnötiges Blutvergießen zu riskieren.
Wie bereits aus Lordran und Drangleic gewohnt weist auch Yharnam wieder diverse versteckte Pfade, nützliche Abkürzungen und unscheinbare Passagen auf, die es euch deutlich leichter machen, die klug verschachtelte Umgebung nach getaner Arbeit schnell zu durchqueren. Trefft ihr einmal auf einen versperrten Durchgang, könnt ihr euch ziemlich sicher sein, dass es hier zu späterer Stunde weitergeht, behaltet den Ort also im Hinterkopf. In unserer Lösung halten wir alle freischaltbaren Abkürzungen und geheimen Wege transparent für euch fest, schaut also bei Problemen einfach weiter hinten rein.
In Bloodborne ist ein offensiverer Kampfstil geboten und dementsprechend lässt sich dem ein oder anderen eingesteckten Treffer nicht aus dem Wege gehen. Kein Wunder also, dass der Heilung im Kampf ein prominenterer Platz zukommt als noch in Dark Souls 2. Estus Flakons sind passé stattdessen verlassen wir uns jetzt auf die fest unterhalb des Lebensbalkens fixierten Blutphiolen, die sich per schnellem Druck auf die Dreiecks-Taste konsumieren lassen. Die begrenzt verfügbaren Items sind aber nur das letzte Mittel, um sich im Kampf zu halten, zuvor sollte man den Nutzen des neuen Regain-Systems für sich entdecken - verlorene Lebensenergie lässt sich nun in einer kurzen Zeitspanne zurückerlangen, indem man dem Gegner mit einem Konter beikommt. Waghalsige Manöver können also eingebüßten Schaden direkt wieder aufheben, sofern man sich denn vor den weiteren Angriffen des Feindes schützen kann. Ein einfacher Kniff, der aber eine große taktische Tiefe in die flotten Gefechte bringt.
Yharnam ist kein Ort für helle Lichtquellen, für Leuchtfeuer schon gar nicht. Verabschiedet euch deshalb von den liebgewonnenen züngelnden Flammen, die stets für Sicherheit, Erholung und Neuanfang standen und macht euch stattdessen mit den weniger einladenden, klapprigen Lampen bekannt, die fortan als quasi-Checkpoints in eurem Abenteuer dienen werden. Sie dienen als Verbindung zwischen der realen Welt und dem Traum des Jägers, wo man seine Wunden lecken und seine Ausrüstung verbessern kann und erlauben den Wiedereinstieg ins Spiel, sollte man einer der vielen Gefahren von Yharnam zum Opfer gefallen sein.
Wo wir schonmal bei den Lichtquellen wären - die erhalten tatsächlich eine größere Bedeutung als noch in Dark Souls 2. Auch dort war es bereits möglich, eine Fackel zum Erhellen der Umgebung einzusetzen, aufgrund der unausgereiften Beleuchtung wurde ihr Einsatz aber nur selten nötig – nicht so wie hier. In den dunklen Dungeons des Spiels ist die Fackel die offensichtlichste Wahl der Sekundärbewaffnung und bietet sich neben dem Erhellen der Umgebung auch für Gegenangriffe gegen leicht entzündliche Individuen an. Dafür ist zwar eine große Nähe zum Widersacher nötig, aber per schnellem Ausfallschritt lässt sich wie schon erwähnt spielend Boden zum Gegner gut machen.
Die Souls-Reihe hat ihren Titel nicht ganz ohne Grund erhalten. Ständig ging es um die namensgebenden Seelen, die Lebenselixier, Währung und Grundlage mächtiger Ausrüstung zugleich waren. Bloodborne wendet sich nun erstmals von diesem Konzept ab, doch auch hier steckt die neue Alternative im Namen – das Blut. Fortan ist Blut die neue erstrebenswerte Substanz eurer Reise, die Basis all eurer Bemühungen. Und natürlich kommt auch hier wieder das hassgeliebte System zum Einsatz, dass euch all eure mühsam erkämpften Vorräte bei dem vorschnellen Ableben eures Charakters entreißt. Anschließend habt ihr genau einmal Chance, um euch zum Ort eures Todes zurückzukämpfen und das Blut wieder einzusacken, sterbt ihr erneut bei dem Versuch, sind alle vorherigen Bemühungen umsonst gewesen. Besonders ärgerlich nach schweißtreibenden Bosskämpfen, geht also sicher, dass ihr stets genug eures Blutes sinnvoll investiert.
Die zweite große Grundlage der Souls-Titel hat es dann aber ganz unverändert zurück ins Spiel geschafft – die Ausdauerleiste. Nach wie vor verbrauchen all eure Aktionen im Kampf Ausdauer, egal ob ihr mit einer Waffe zuschlägt, einem Angriff ausweicht oder mit einem Satz etwas Entfernung zwischen euch und eure Gegner bringt und sobald sich die unscheinbare grüne Leiste geleert hat, seid ihr für einige wertvolle Sekunden unfähig, angemessen auf gegnerische Reaktionen zu reagieren. Wägt deshalb jede eurer Bewegungen gut ab und haltet stets ein wenig eurer Puste für eine mögliche rettende Ausweichrolle aus der Reichweite des Gegners zurück und euch kann wenig passieren.
Jeder Feindtyp verhält und bewegt sich auf eine einzigartige Art und Weise und ihr habt euren Widersachern viel voraus, wenn ihr vorhersehen könnt, womit ihr es bei einer Auseinandersetzung zu tun bekommt. Besonders für das Bezwingen besonders starker Bossgegner ist das sorgfältige Studieren ihrer Angriffsmuster der Schlüssel zum Ziel, haltet euch beim Aufeinandertreffen mit einem noch unbekannten Feind deshalb lieber erst einmal zurück und lernt sein Moveset, bevor ihr selber in die Offensive geht.
Bekommt ihr es mit größeren Gruppen an Feinden zu tun – was in Bloodborne viel häufiger der Fall ist als noch in Dark Souls 1 und 2 – ist eine wichtige Überlebenstaktik, Mobs aufzutrennen. Indem ihr euch mit schnellen Schritten von einer Feindgruppe entfernt, zieht ihr die einzelnen Individuen auseinander und könnt so die anstürmenden Gegner einzeln in einer Reihe bekämpfen. Damit gleicht ihr die Überzahl eurer Widersacher etwas aus und erhöht eure Chancen im Kampf enorm.
Bloodborne setzt zwar keine Online-Bindung voraus, dennoch kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, euer Spiel mit dem Internet und anderen Spielern dort draußen zu verbinden. Erneut ist es möglich, Notizen auf dem Boden zu hinterlassen, die von anderen Spielern in ihren Welten gelesen werden können und euch so oftmals auf versteckte Geheimnisse oder interessante Taktiken hinweisen können. Grabsteine werden von erschlagenen Gegnern zurückgelassen und lassen euch ihre letzten Momente nachempfinden, was oft auf Hinterhalte und Überraschungsangriffe hinweisen kann. Doch passt auf, nicht jeder Spieler da draußen will euch nur Gutes...
Es ist endlich da! Ganze vier Jahre mussten Fans nach der Ankündigung von Zelda: Tears of the Kingdom auf Links (...) mehr